Ausbildung im E-Commerce: Zukunftsträchtig und ausgezeichnet!

Raumschmiede-Azubis unter den Preisträgern des "beo-Wettbewerb" 


Der Onlinehandel ist bereits seit Jahren nicht mehr wegzudenken und es führt praktisch fast kein Weg mehr daran vorbei. Egal ob es sich um den Kauf von Kleidung, Möbeln, Filmen, Arzneimitteln oder sogar Lebensmitteln handelt, vieles ist heutzutage online möglich und der Markt im E-Commerce wird laut Prognosen weiter kontinuierlich wachsen. Im Vergleich dazu ist der Ausbildungsberuf Kaufmann/zur Kauffrau im E-Commerce ein noch recht junger und unbekannter Ausbildungsberuf mit Zukunft: In der Ausbildung erwirbt man ein umfassendes Bild von der Welt des Online-Handels und lernt verschiedenste Prozesse aus allen Bereichen kennen: Von der Produktpflege über das Marketing bis hin zum Kontakt mit Kunden ist alles dabei. Die Möglichkeit, breite Fähigkeiten aufzubauen, ist das, was den Lehrgang auszeichnet.

Der Ausbildungsberuf leidet jedoch unter einem ganz wesentlichen Problem: Da es ihn erst seit 2018 gibt und er damit vergleichsweise neu ist, fehlt die Bekanntheit bei den angehenden Auszubildenden. Diese Herausforderung zur Grundlage, haben unsere zwei erfolgreich ausgelernten Azubis Leonhard Caliz und Elvan Beyer im Rahmen ihrer Ausbildung zum Kaufmann E-Commerce bei einem Projekt mitgewirkt – und wurden mit ihrer Projektgruppe im Juni dafür ausgezeichnet. Wir haben uns mit unseren beiden Azubis zusammengesetzt und wollten mehr über das Projekt und den Wettbewerb erfahren.

Foto: BW Stiftung.

Interview mit unseren Azubis

Leonhard Caliz - Kaufmann E-Commerce



Elvan Beyer - Kaufmann E-Commerce


Erzählt einmal: Worum ging es genau bei eurem Projekt?

Wir haben vor zwei Jahren begonnen, an dem Projekt zu arbeiten. Begonnen wurde es von unserer Vorgängerklasse, die es uns zum Abschluss der Ausbildung übergeben hat.

Das Grundproblem, welches das Projekt lösen soll: Die Schule kann zu wenig Menschen für unseren Lehrgang – die Ausbildung zum/zur Kaufmann/-frau E-Commerce – begeistern. Das Interesse war zu niedrig. Hält die niedrige Nachfrage eine Zeit lang an, besteht das Risiko, dass der Lehrgang an der beruflichen Schule aus dem Angebot genommen wird. Daher hatte unsere Lehrerin das Projekt initiiert – mit der Idee, die Ausbildung bekannter zu machen.

Was habt ihr im Rahmen des Projekts konkret gemacht?

Unser Vorgänger haben – damals noch coronabedingt – eine Online-Vorstellung in Form eines YouTube-Livestreams organisiert. Zielgruppe dieser Veranstaltung waren die Betriebe, denn die zu vermittelnde Botschaft war der Aufruf: Schafft E-Commerce-Ausbildungsplätze!

Zweiter Schritt war die Erstellung einer Website mit Infos zum Ausbildungsberuf:
https://ausbildung-ecommerce.de

Ziel der Website ist es, über die Existenz und die Inhalte der Ausbildung zu informieren und sie damit bekannter zu machen. Über die Jahre haben wir die Seite kontinuierlich mit Inhalten angereichert. Wie wir den Zahlen in Google Analytics entnehmen konnten, ist mit der Zeit auch stetig die Reichweite der Seite gewachsen.


Neben der Website haben wir zudem einen Social Media Auftritt auf den gängigen Plattformen wie Instagram und TikTok aufgebaut. In Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben unserer Projektgruppe konnten wir hier ein erfolgreiches Gewinnspiel organisieren, haben daneben aber auch Einblicke in Form von Videos oder Info-Posts veröffentlicht.

Im Rahmen des Projekts haben wir zudem mehrere Realschulen und Gymnasien im Raum Ellwangen besucht, um die Ausbildung dort vorzustellen. Hierzu mussten wir vorab Kontakt mit den Schulen aufnehmen, Termine vereinbaren und eine Präsentation vorbereiten.


Welches Wissen, das ihr im Arbeitsalltag erlernt habt, konntet ihr im Projekt praktisch anwenden?

Sehr nützlich war vor allem die Erfahrung, wie man auf Menschen zugeht, wenn man ein Anliegen hat oder Absprache notwendig ist. Auch in Sachen Team-Organisation konnten wir einiges Wissen anwenden, wobei wir aber auch feststellen mussten, dass nicht alles aus dem Arbeitsalltag immer übertragbar war. Wir hatten etwa versucht, gemäß agiler Arbeitsmodelle in Sprints zu arbeiten, was etwa aufgrund von Ausfällen nicht wie erhofft funktioniert hat.

Ein großer Vorteil war zudem das Wissen, das wir bei der Website anwenden konnten. Bei Aufgaben wie dem Aufbau der Seite, der inhaltlichen Anreicherung oder der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich SEO (Suchmaschinenoptimierung) hätten wir ohne die Praxis aus den Unternehmen schlicht wenig Ahnung gehabt.

Standet ihr im Laufe der Zeit vor besonderen Herausforderungen? Wie habt ihr diese gelöst?

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Planung & Ausführung eine Herausforderung war, denn: Wir waren eine vergleichsweise kleine Klasse aus acht Leuten, wobei in der Regel immer ein/zwei Personen etwa krankheitsbedingt nicht da waren. Aus diesem Grund war die Organisation im Team anspruchsvoll, da Aufgaben häufiger hin und her verschoben werden mussten.

Unerwartet schwierig war es außerdem, Schulen im Umkreis zu finden, die uns auch „rein gelassen“ haben. Manche Schulen waren sehr offen und haben sich teilweise richtig über die Initiative gefreut, bei anderen Schulen wiederum war das Interesse recht verhalten und wir wurden etwa von einem Lehrer zum nächsten verwiesen.

Alles in allem war das Projekt trotz der Herausforderungen aber erfolgreich, denn: Die Anmeldezahl an unserer Berufsschule ist für das kommende Lehrjahr mit 20 Personen viel höher als üblich.

Was war euer persönliches Highlight? / Worauf seid ihr am meisten stolz?

Der Moment, als wir in den Schulen waren. Das Feedback war zwar sehr unterschiedlich und manche haben sich überhaupt nicht für unser Thema interessiert. Manchmal haben wir aber die Rückmeldung bekommen, dass die Schüler unseren Vortrag sehr interessant fanden, da sie vorher gar nicht wussten, dass es die Ausbildung gibt – Und sich teilweise nun gut vorstellen können, sich selbst in die Richtung zu orientieren. Manche haben dementsprechend auch viele Fragen gestellt.

Daneben war der Wettbewerbsgewinn und die Preisverleihung in Stuttgart natürlich ein absolutes Highlight. Wir haben unser Projekt beim "beo - Wettbewerb berufliche Schulen" eingereicht. Das ist ein Wettbewerb an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg, der insgesamt fünf Kategorien auszeichnet. Hier können Projekte eingereicht werden, die in der Schule durchgeführt werden. Wir haben unser Projekt nicht explizit für den Wettbewerb gestartet, sondern sind erst kurz vor Abschluss auf ihn aufmerksam geworden. Daher war es umso schöner, dass wir letztlich in der Kategorie „Kreativität und Innovation“ gewonnen haben.

Im Rahmen des beo-Wettbewerbs konnten wir im Frühjahr in Stuttgart zudem an einem spannenden Workshop-Tag teilnehmen. Dort haben wir beispielsweise ein Bewerbungstraining absolviert oder konnten lernen, wie man unter Berücksichtigung psychologischer Aspekte ansprechende Online-Präsentationen gestaltet.

Was würdet ihr jungen Menschen mitgeben, die sich für die Kaufmann E-Commerce Ausbildung interessieren?

Das Hauptargument für die Ausbildung ist ganz klar die Vielfalt. Man lernt im Laufe der drei Jahre zahlreiche Abteilungen kennen und lernt den Aufbau eines E-Commerce-Unternehmens aus vielen verschiedenen Winkeln kennen. Auf diese Weise kann man ein breites Wissen in modernen Bereichen wie dem Online-Marketing aufbauen. Das macht den Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und bei Interesse hat man wiederum die Möglichkeit, in einen Bereich, der einem besonders gut liegt oder gefällt, tiefer einzusteigen.

Danke für den spannenden Einblick und herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!

 

Die Raumschmiede bietet den vielfältigen und anspruchsvollen Ausbildungsberuf im E-Commerce bereits seit 2019 erfolgreich an den Standorten Heubach und Genderkingen an. Auch für das nächste Jahr werden wieder neue Talente für diesen Ausbildungsberuf gesucht.

Mehr darüber erfährst du hier: Ausbildung

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